Wohnungsbau im Innenbereich beschleunigen
Das Bündnis für bezahlbaren Wohnen und Bauen, das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) vor dem Hintergrund der enorm gewachsenen Wohnungsnachfrage ins Leben gerufen wurde, hat Ende 2015 eine Vielzahl von Handlungsempfehlungen für die Mobilisierung von Bauland vorgelegt.
Management empfohlen
Die am Bündnis beteiligte AG Aktive Liegenschaftspolitik hat den Kommunen u.a. empfohlen, ein Innenentwicklungsmanagement einzusetzen und zu finanzieren, um die Nachverdichtung bzw. Aktivierung von Brachflächen und Baulücken zu forcieren. Dadurch sollen Innenentwicklungspotenziale gezielt erfasst und aktiviert werden. Flächen- und Immobilieneigentümer sollen gezielt beraten und informiert werden, ebenso sollen ggf. verdrängten Nutzern Alternativen angeboten werden. Wichtige Zielstellung ist die Optimierung und Verkürzung verwaltungsinterner Prozesse.
Manager gesucht
Manager bzw. Moderatoren sollen Planer, Eigentümer und Investoren vernetzen, um gemeinsam mit ihnen städtische Ziele der Innenentwicklung mit den geeigneten Verfahren, Methoden und Prozessen zu realisieren. Dabei werden zügige Ergebnisse in Form von marktgerechten Wohnbauflächen und schließlich dem Bau von neuen Wohnungen erwartet.
Bund, Länder und Kommunen werden aktiv
Bund und Länder haben die Empfehlung aufgegriffen und mit Forschungs- bzw. Förderinitiativen darauf reagiert.
So wird das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im ExWoSt-Forschungsfeld „Aktivierung von Innenentwicklungspotenzialen in wachsenden Kommunen – Erhebung und Erprobung von Bausteinen eines aktiven Managements“ Verfahrensweisen erproben, mit denen wachsende Kommunen ihre Innenentwicklungspotenziale besser nutzen bzw. aktivieren können, um vorwiegend Wohnungsbau zu realisieren. In dem Projekt sollen zwischen 2017 und 2019 bis zu sieben kommunale Modellvorhaben mitwirken.
Das Land Baden-Württemberg hat im Jahr 2016 sein langjährig bewährtes Förderprogramm "Flächen gewinnen durch Innenentwicklung" um einen wesentlichen Fördertatbestand erweitert: die Beschäftigung eines kommunalen Flächenmanagers/einer kommunalen Flächenmanagerin für Wohnzwecke.
Die Stadt Aalen, die sich im Rahmen ihrer Stadtentwicklung stärker auf eine flächensparende Siedlungsstruktur konzentrieren möchte, wird mit Unterstützung des Landesförderprogramms in Kürze einen kommunalen Flächenmanager/eine kommunalen Flächenmanagerin einstellen.
Spätestens ab dem Jahr 2017 darf man gespannt darauf schauen, wie es den teilnehmenden Städten gelingt, mit Innenentwicklungsmanagern zügiger als bisher Wohnbauflächen im Bestand zu mobilisieren.